Festungsruine Hohentwiel
Weitläufige neun Hektar groß ist die Festungsanlage, die der markante Berggipfel über Singen trägt. Sie gilt als eine der größten Festungsruinen Deutschlands: Ihre Verteidigungsmauern und Kasematten, ihre mächtigen Turmstümpfe und die großen Häuserruinen geben heute noch einen guten Eindruck davon, wie dieses Bollwerk noch im 18. Jahrhundert gewirkt haben muss. Und wer an einem schönen Tag bei einem Ausflug den Berg erklommen hat, wird mit einem imposanten Ausblick über den Hegau bis hin zum Bodensee und den Alpen belohnt.
Bau und Anlage
Die Festungsruine verfügt über eine ausgedehnten Vorhof und eine obere Festung. Letztere besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: dem Schloss und der Kaserne mit Stallungen und Unterkünften, der sogenannte Lange Bau. Dazwischen erhebt sich die frühere Rossmühle, 1645 zur Kirche umgebaut. Der Kirchturm ist heute das noch am höchsten aufragende Gebäude. Die Kirche und der Lange Bau umschließen den Paradeplatz. Bis zu 30 Soldaten lebten hier im 16. Jahrhundert und bis zu 130 Mann im 18. Jahrhundert – in Kriegszeiten noch mehr. Und: Die meisten Soldaten hatten Familie. Der Vorhof dagegen enthielt alles Notwendige für die Versorgung der Burg: die Marketenderei – eine Art Kaufhaus –, eine Apotheke mit Arztwohnung, eine Bäckerei, eine Scheune, eine Kelter, Ställe, eine Wagenremise.
Die gewaltige Befestigungsanlage, die der Ingenieur Samuel von Herbort 1735 anlegte, sind heute noch an vielen Stellen zu sehen.
Eine besucherfreundliche Beschilderung liefert Informationen zu einzelnen. Orten der Festungsanlage.
Der Hohentwiel selbst, ein ehemaliger Vulkan, steht unter Naturschutz: Flora und Fauna des Berges weisen viele besondere Arten auf.
Im Informationszentrum führen didaktische Tafeln in die Geschichte und Natur des Hohentwiel ein. Mittelpunkt ist ein Modell, das die Festungsruine im Zustand des 18. Jh. zeigt. Zusätzlich finden Sie dort einen Museumsshop.
Geschichte
Die Festungsruine blickt auf eine sehr wechselvolle Geschichte zurück. Bereits im Jahr 914 entstand eine erste Burganlage. Als Sitz der schwäbsichen Herzöge erlangte die Burg Hohentwiel große Bedeutung; nach dem Jahr 1000 ging sie in den Besitz der Zähringer und dann gewöhnlicher Rittergeschlechter über. Seit dem 16. Jahrhundert war sie württembergische Enklave in vorderösterreichischem Gebiet. Herzog Ulrich von Württemberg ließ den Hohentwiel zur Landesfestung ausbauen. Der Stützpunkt galt nun als uneinnehmbar. Zu einem eher zweifelhaften Ruf gelangte die Festung im 18. Jahrhundert, als sie zum württembergischen Staatsgefängnis umfunktioniert wurde. 1801 schließlich wurde sie auf persönlichem Befehl des frsnzösischen Kaisers Napoleons geschliffen.
Dem Dichter Josef Victor Scheffel diente der Hohentwiel 1855 als Kulisse für den seinerzeit höchst populären Rom „Ekkehard“ – eine mittelalterliche Liebesgeschichte zwischen dem St. Gallener Mönch Ekkehard und der Herzogwitwe Hadwig.
Anfahrt
mit dem ÖPNV:
bis Bahnhof Singen-Landesgartenschau. Bitte die örtlichen Hinweisschilder beachten. Für Fahrzeuge über 3 m Höhe Zufahrt nur über Schaffhauser Straße.
Haltestelle Singen/ Hohentwiel
Kontakt
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Festungsruine Hohentwiel
Auf dem Hohentwiel 2a
78224 Singen
Tel.: 07731.69178
E-Mail: info(at)festungsruine-hohentwiel.de
Fürstenhäusle Meersburg
Versteckt zwischen Weinstöcken liegt das Fürstenhäusle auf einer Anhöhe und bietet einen atemberaubenden Ausblick auf die Meersburger Altstadt und vor allem weit über den Bodensee bis hin zu den Alpen! Dieses um 1600 erbaute Kleinod war der schöpferische Rückzugsort der einst berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. 1847 ersteigerte sie sich das Weinberghaus zusammen mit dem umliegenden Weinberg. Ihre, wie sie es in ihren Briefen beschrieb, „unschätzbare Perle“ ließ sie umbauen, um an ihrem Lieblingsort wohnen und schreiben zu können. Obwohl dieser Traum aufgrund ihres frühen Todes nicht in Erfüllung ging, ist es vorwiegend nach ihren in den Briefen überlieferten Vorstellungen eingerichtet.
Bau und Anlage
Die Dichterin Annette von Droste-Hülshoff beschreibt das Gebäude als „hübsches, massiv gebautes und bewohnbares Gartenhaus“. Es sei „ein kleines, aber massiv aus gehauenen Steinen und geschmackvoll aufgeführtes Haus, was vier Zimmer, eine Küche, großen Keller, und Bodenraum enthält.“
Die Aufteilung der Räume, wie sie Annette von Droste-Hülshoff beschrieb, ist bis heute im Wesentlichen gut nachvollziehbar. Im Erdgeschoss gab es zur Zeit der Droste das „Paradezimmer“ und eine Küche. Die Dichterin beschreibt in einem Brief das Paradezimmer „mit einem Erker, in dem der Kanapee mit Tisch und einigen Stühlen hinlänglich Raum haben… man sitzt dort wie in einem Glaskasten, ein Fenster im Rücken und zwey zu den Seiten“. Was heute im Raum den Blick anzieht, sind der Sekretär, das Tafelklavier und die biedermeierliche Einrichtung. Bilder zeigen die Dichterin, ihre Familie und ihren Freundeskreis. Zwei Vitrinen im Erker sind voller Sammlerschätze: Annette von Droste-Hülshoff liebte es, kleine Kostbarkeiten und Pretiosen zusammenzutragen. Münzen, Tücher, Porzellan, bestickte Beutelchen, Etuis, Ketten, Ringe, Kruzifixe, Rosenkränze, Mineralien und Muscheln.
Eine schlichte Holzstiege führt nach oben. Das zentrale Zimmer im Obergeschoss bezeichnete die Dichterin als „Dachshöhle“ oder „Schwalbennest“. Es hat sieben Fenster, bietet viel Licht und einen grandiosen Ausblick. Es sollte der Dichterin als privater Rückzugsraum dienen: „Hieran stößt dann mein eigentliches Quartier, ein heizbares Wohnzimmer… und ein Schlafzimmerchen, grade groß genug für das Nöthige, Bett, Waschtisch, Schrank…“. In dem möblierten Raum hängen alte Ansichten Handschriftenfaksimiles, Miniaturporträts und Schattenrisse von ihr nahestehenden Personen. Außerdem sieht man hier historische Fotos der Nichten Hildegund und Hildegard von Laßberg, Illustrationen zu Gedichten der Droste, Tuschzeichnungen und Bilder weiterer Familienmitglieder und Bekannter.
Die Hör- und Medienstationen im Besucherraum geben einen lebendigen Einblick in ihr Leben und gesellschaftliches Umfeld. Hier kommen die Dichterin und Personen aus ihrem engsten Kreis selbst „zu Wort“.
Auch der Garten lädt den Besucher zum Verweilen ein. Das Panorama hatte schon damals die Dichterin ins Schwärmen gebracht: „Die Aussicht ist fast zu schön, d. h. mir zu belebt, was die Nah- und zu schrankenlos, was die Fernsicht betrifft“, schrieb sie begeistert ihrer Freundin Elise Rüdiger.
Geschichte
Das Fürstenhäusle wurde um 1600 für den Domherren Jakob Fugger, der kurz darauf zum Fürstbischof ernannt wurde, errichtet. Daher stammt auch der Name, unter dem das Gartenhaus weithin bekannt wurde. Bis zur Säkularisation 1802 nutzten die Konstanzer Fürstbischöfe das Rebhaus als persönliches Refugium. Im Jahr 1843 ersteigerte dann die berühmte Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797–1848) das Rebhäuschen und nutzte es als ihren schöpferischen Rückzugsort.
Nach ihrem Tod ging das Fürstenhäusle zunächst an ihre Schwester Jenny von Laßberg und an ihre beiden Nichten Hildegund und Hildegard v. Laßberg. Später erwarben ihr jüngster Neffe Carl von Droste-Hülshoff und seine Frau Marie das Weinberghaus; sie wohnten dort bis 1922. Carl ließ zu Anfang des 20. Jahrhunderts an das bisherige Gebäude einen längeren Trakt anfügen und verlegte den Eingang. Das Haus wurde damit viel geräumiger als zu Zeiten der Dichterin. Heute befindet sich im Anbau das Besucherzentrum.
Carl von Droste-Hülshoff starb 1922 in Meersburg, im darauffolgenden Jahr richtete Marie in einem Teil des Fürstenhäusle das Droste-Museum ein. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahmen der Urgroßneffe der Droste, Heinrich Freiherr von Bothmer, und seine Frau Helen das Erbe. 1957 stiftete Letztere den Droste-Literaturpreis, den inzwischen die Stadt Meersburg alle drei Jahre an deutschsprachige Autorinnen vergibt. 1960 wurde das Fürstenhäusle an das Land Baden-Württemberg verkauft.
Anfahrt
Anfahrt mit dem öffentlichen Nahverkehr
Buslinien Ravensburg – Meersburg – Konstanz, Friedrichshafen – Meersburg – Überlingen/Konstanz
Die aktuellen Abfahrtszeiten erhalten Sie bei der bwegt-Fahrplanauskunft.
Parken
In ca. 750m Entfernung sind ausreichend öffentliche, kostenpflichtige Parkplätze für PKWs vorhanden.
Kontakt
Fürstenhäusle Meersburg
Stettener Straße 11
D-88709 Meersburg
Tel. +49 (0)7532 6088
info@fuerstenhaeusle.de
Kloster und Schloss Salem
Kloster Salem zählt zu den schönsten Kulturdenkmälern am Bodensee. Das größte Zisterzienserkloster im süddeutschen Raum, zugleich lange Zeit Schloss der Markgrafen von Baden, präsentiert sich heute als historischer Ort voller Leben.
Bau und Anlage
Die Salemer Geschichte reicht weit zurück und alle Jahrhunderte haben eindrucksvolle Spuren hinterlassen. Bereits im Jahre 1134 gestiftet, gelangte das Kloster zu Reichtum und Macht. Deutlich ablesbar ist das heute noch an der Großartigkeit der Bauten, vom gotischen Münster bis zu den prachtvollen Barockbauten. Das Salemer Führungsprogramm stellt immer wieder die architektonischen und künstlerischen Höhepunkte aus den historischen Epochen in den Mittelpunkt: etwa den grandiosen Dachstuhl, noch im mittelalterlichen Originalzustand erhalten, die einzigartige Ausstattung des Münsters, oder das Leben des heiligen Bernhard von Clairvaux, dargestellt in den Barockmalereien im Kreuzgang.
Geschichte
Salem bietet ein anschauliches Bild von dem großen Reichtum, den die Zisterzienser durch eigene Arbeit und höchsten Schutz des Kaisers erwerben konnten. Das Münster, vom späten 13. bis zum frühen 15. Jahrhundert entstanden, gehört zu den letzten großen gotischen Bauten der Zisterzienser. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurden die Klostergebäude, die vielen Schlössern in nichts nachstehen, im barocken Stil neu erbaut. Berühmte Künstler arbeiteten ein Jahrhundert lang an der Ausgestaltung der Räume. Mit der Auflösung des Zisterzienserklosters gelangte Salem im 19. Jahrhundert in den Besitz der Markgrafen von Baden. Die von ihnen nach dem Ersten Weltkrieg gegründete Schule ist bis heute ebenso in Salem ansässig wie das Haus Baden selbst, das das Anwesen zum überwiegenden Teil im Jahr 2009 an das Land Baden-Württemberg verkaufte.
Anfahrt
Mit dem ÖPNV:
Im Stundentakt verbindet der Erlebnisbus in der Hauptsaison von 10.00 bis 17.00 Uhr Kloster und Schloss Salem mit dem Bahnhof Salem (Ortsteil Mimmenhausen) und dem Hafen von Unteruhldingen.
Kontakt
Führungen, Veranstaltungen und Informationen zu Kloster und Schloss Salem
Kloster und Schloss Salem
88682 Salem
Telefon +49(0)75 53.916 53 36
Telefax +49(0)75 53.916 53 34
schloss(at)salem.de
Neues Schloss Meersburg
Das Neue Schloss Meersburg thront über dem imposanten Blau des Bodensees. Als eine der originellsten Barockresidenzen hat sie seit ihrer Erbauung ab 1710 nichts an ihrer Schönheit eingebüßt und besticht noch heute durch ihre herrschaftliche Architektur und Ausstattung.
Bau und Anlage
Die Welt des barocken Hoflebens und seiner Pracht erleben: Das bietet ein Besuch im fürstbischöflichen Residenzschloss, das ab 1710 erbaut wurde. Schon das Treppenhaus beeindruckt mit seinen Statuen und dem prächtigen Deckengemälde. Balthasar Neumann lieferte den Entwurf, vollendet wurde es dann von Franz Anton Bagnato. Es führt zur Beletage mit den Privaträumen, den Staatsappartements und dem Spiegelsaal. Das Schlossmuseum zeigt darüber hinaus Exponate zur Jagd, Musik, zur Festkultur und ein Naturalienkabinett, das bereits im 18. Jahrhundert berühmt war.
Das Neue Schloss Meersburg begeistert durch seine originelle künstlerische Ausstattung – von besonderer Bedeutung sind dabei der Freskenmaler Giuseppe Ignazio Appiani und der Stuckateur Carlo Luca Pozzi. Die Deckenbilder im Treppenhaus und im Festsaal gehören zu den überragenden Arbeiten im Werk des deutsch-italienischen Barockmalers Giuseppe Ignazio Appiani (1706–1785), der von 1759 bis 1762 in Meersburg als Freskenmaler tätig war: Sie beeindrucken durch ihre Eleganz und Harmonie – und eine Prise Ironie. Durch den meisterhaften Stuckateur Carlo Luca Pozzi (1734–1812) aus dem Tessin bekam die Residenz der Fürstbischöfe ihre besondere Note: Das Schloss wurde schon damals für seine außergewöhnliche und amüsante Stuckausstattung bekannt. 1760 begann Pozzi seine Ausgestaltung des bezugsfertigen Neuen Schlosses. Die Stuckaturen zählen heute zu den schönsten ihrer Art in Baden-Württemberg. Sie zeigen religiöse, geschichtliche, sinnbildliche, höfische und alltägliche Bilder – meist höchst amüsant dargestellt.
Einen perfekten Ausklang des Schlossbesuches bietet die Terrasse mit der barocken Gartenanlage, einem eleganten Lustpavillon und dem beeindruckenden Panoramablick weit über den Bodensee bis hin zu den Alpen.
Geschichte
Anfang des 16. Jahrhunderts verlegten die Fürstbischöfe von Konstanz ihre Residenz aus dem protestantisch gewordenen Bischofsstadt nach Meersburg. 1710 lässt Fürstbischof Johann Franz von Stauffenberg, dem gesteigerten Repräsentationsbedürfnis des Barock entsprechend, die alte Burg um einen “Neuen Bau” erweitern. In den folgenden Jahren werden der einflügelige Bau mit Gartenparterre und Pavillon und das Priesterseminar (heute Droste-Hülshoff-Gymnasium) fertig gestellt. 1740 wird unter Fürstbischof Kardinal Damian Hugo von Schönborn der „Neue Bau“ als Schloss ausgebaut und um ein repräsentatives Treppenhaus erweitert. Der Baumeister Balthasar Neumann konzipierte den Umbau, vollendet wurde er aber letztendlich von Franz Anton Bagnato.
Nach fast 60-jähriger Bauzeit zieht der Fürstbischof von Rodt 1762 in das Neue Schloss ein. Unter ihm erhielt die barocke Fassade zum Schlossplatz hin ein zeitgemäßes Erscheinungsbild im Stil des Rokoko.
Auch ein Garten fehlte nicht in dieser fürstlichen Residenz. Bereits an der alten Meersburg hatte es einen auf einer Terrasse hoch über dem Bodensee gegeben. Das Neue Schloss wurde ebenfalls mit einem Lustgarten ausgestattet – die kleine Terrasse mit dem gelben Gartenpavillon ist heute noch erhalten!
Kontakt
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg
Neues Schloss Meersburg
Schlossplatz 12
88709 Meersburg
Telefon +49(0)75 32.80 79 41 0
Telefax +49(0)75 32.80 7 9 41 19
info(at)neues-schloss-meersburg.de
www.neues-schloss-meersburg.de
Neues Schloss Tettnang
Im Hinterland des Bodensees liegt eines der schönsten Schlösser in Oberschwaben. Ländliche Idylle mit Obst- und Hopfengärten prägt seine Umgebung. Das majestätische Barockschloss mit den luxuriös ausgestatteten Räumen zeugt vom Machtanspruch seiner Erbauer, der Grafen von Montfort.
Bau und Anlage
Symmetrische Vierflügelanlage von monumentaler Wucht
Geschichte
Hier wird noch an der Website gebaut
Kontakt
Neues Schloss Tettnang
Montfortplatz 1
88069 Tettnang
Tourist-Info Büro
Telefon +49(0)75 42 .51 05 00