Krisenfestes Netzwerk bewährt sich
Krisenfestes Netzwerk bewährt sich
Der Verein Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg tagte in Schloss Beuggen
Im Vorfeld seiner Jahrestagung am 16. November 2023 in Schloss Beuggen (Rheinfelden) trafen sich die Mitglieder des Vereins Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg zu ihrer alljährlichen Hauptversammlung und kamen mit weiteren Gästen zu einem genussreichen Abend zusammen. Am nächsten Tag erörterten sie in der Fachtagung anhand von Best-Practice-Beispielen Wege in und aus den Krisen.
Coronakrise, Ukrainekrieg, Energiekrise, Teuerungen auf dem Energiesektor, Personalmangel – die Besitzer und Betreiber von historischen Monumenten haben mit zahlreichen Problemen zu kämpfen. Dass sich die Mitglieder des Vereins Schlösser Burgen Gärten Baden-Württemberg e.V., des landesweit größten touristischen Interessensverbands für historische Bau- und Gartenmonumente in Baden-Württemberg, davon nicht entmutigen lassen, zeigten ihre Mitgliederversammlung und Jahrestagung in Schloss Beuggen. Letztere stand unter dem Thema „Einfach machen – Wege in und aus den Krisen“. Dass die Vereinsmitglieder diese Wege aktiv beschreiten, kam schon bei der am 15. November abgehaltenen Mitgliederversammlung zum Ausdruck.
Nach der Begrüßung durch den Vereinsvorstand sprach Barbara Saebel, als Landtagsabgeordnete Sprecherin der Fraktion GRÜNE für Kulturliegenschaften des Landes Baden-Württemberg und zuständig für den Bereich Denkmalschutz, bei der Mitgliederversammlung ein Grußwort. Unter anderem berichtete sie von der KERES-Abschlusskonferenz in Potsdam (KERES = Kulturgüter vor Extremklimaereignissen schützen und Resilienz erhöhen) und Webinaren mit internationalen Persönlichkeiten rund um das Thema Denkmal, die für die Verantwortlichen von historischen Monumenten wichtige Aspekte aufgreifen. Im Anschluss wurde Angela Keller von Tourismus Marketing Baden-Württemberg online dazugeschaltet. Sie informierte über die enge und effektive Zusammenarbeit des Schlösservereins mit Tourismus Marketing und die Ergebnisse einer für die Vereinsmitglieder wichtigen Marketingstudie.
Ein Vorstand mit Tradition
Bei der Mitgliederversammlung wurde turnusgemäß ein neuer Vorstand gewählt. 1. Vorsitzender wurde Gründungsmitglied Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg, ihn vertritt als 2. Vorsitzender Dr. Moritz Lange von den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg. Das Amt des Schriftführers übernimmt erneut Oliver Kage von Schloss Weißenstein (Lauterstein) und das des Schatzmeisters Alexander Schwabe vom Neumitglied Schloss Beuggen (Rheinfelden). Beisitzer sind Dr. Anja Hoppe von der Burg Hohenzollern, Jacqueline Maltzahn-Redling von Schloss Neuenbürg und Goswin Mallinckrodt von der Burg Gamburg. Als Kassenprüfer fungieren wie bisher Michael Nomidis-Walter von der Burg Katzenstein und Thomas Kanjar vom Hohenzollernschloss Sigmaringen. Ausgeschieden ist aufgrund beruflicher Veränderung der bisherige Schatzmeister Dr. Matthias Wagner.
Im Anschluss luden der Vereinsvorstand, der Rheinfelder Oberbürgermeister Klaus Eberhard und die Eigentümer von Schloss Beuggen, Franziska Tanner und Alexander Schwabe, die anwesenden Vereinsmitglieder, geladene Gäste und die Vertreterinnen und Vertreter der Presse zum Apéro mit Häppchen ein. Ein Galadinner im Rittersaal des Schlosses rundete den Abend ab und führte zu einem regen Austausch, der einmal mehr deutlich machte, dass der Verein bestens aufgestellt ist, um die Auswirkungen der Krisen mit Tatkraft und gegenseitiger Unterstützung etwas zu mildern.
Raus aus dem Krisenmodus
Am Donnerstag, 16. November, hieß es bei der Tagung „Einfach machen – Wege in und aus den Krisen“. Nach dem Grußwort durch den Rheinfelder Oberbürgermeister Klaus Eberhardt und der Einführung durch den Vereinsvorsitzenden Philipp Fürst zu Hohenlohe-Langenburg sprach Patricia Alberth, seit diesem Jahr Geschäftsführerin der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, die Keynote zum Thema „Resilienz und Wandel: Aktuelle strategische Ansätze der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“. Ihr folgte der Hausherr auf Schloss Beuggen, Alexander Schwabe, mit seinem Vortrag „Vom Investment zum Vermächtnis“, in dem er nicht nur schilderte, wie er zum Schlossbesitzer wurde, sondern auch sein Konzept für Schloss Beuggen vorstellte. Roswitha Walter präsentierte unter dem Titel „Es führt immer eine Tür nach außen – einfach machen“ ihre mit viel Energie und Tatkraft entwickelten Aktivitäten, die die Burg Katzenstein in den vergangenen Jahren erfolgreich durch die Krisenzeit brachten. Nach der Mittagspause legte Bernolph Freiherr von Gemmingen die „vernetzten Konzepte auf Burg Guttenberg“ zur Krisenbewältigung dar und machte dabei deutlich, wie sinnvoll es sein kann, bei der Bewirtschaftung eines historischen Monuments nicht nur auf ein Standbein zu setzen. Max-Richard Freiherr Raßler von Gamerschwang schilderte, wie das ebenfalls private Kulturdenkmal Schloss Weitenburg durch Gastronomie und Hotellerie auch in Krisenzeiten erfolgreich erhalten werden konnte. Während der Pausen nutzten die Anwesenden die Möglichkeit zu gegenseitigem Austausch und zur Diskussion der verschiedenen Bewältigungsstrategien. Am Ende waren sich alle einig, dass durch die Veranstaltung das Gefühl gestärkt wurde, mit den Problemen, die ein historisches Bauwerk aufwirft, nicht allein dazustehen. Zudem konnten konkrete Ideen zur Umsetzung und damit Wege aus den Krisen aufgezeigt werden.
Reaktionen in den Medien:
TeleBasel, 20. November 2023
Bericht Oberrheinische Zeitung, 18. November 2023
Basel jetzt, 17. November 2023
Badische Zeitung, 12. November 2023