Burg Katzenstein
Auf hohem Fels überragt eindrucksvoll eine der ältesten Burgen Süddeutschlands das Tal des Katzenbachs, eines kleines Nebenlaufs der Egau: Burg Katzenstein. Die Landschaft zeigt herben Charakter, steinige Äcker und felsige Ödlandhügel geben ihr das Gepräge. Verwurzelt in dieser Landschaft erheben sich Ringmauer, Palas und Bergfried der geschichtsträchtigen Burg Katzenstein.
Bau und Anlage
Burg Katzenstein ist eine historische Stauferburg aus dem 12. Jahrhundert und mit ihrer romanischen Burgkapelle aus dem 14. Jahrhundert wohl eine der ältesten Burgen Süddeutschlands. Vor allem der Bergfried scheint mit seinen gewaltigen Buckelquadern mit dem Fels, auf dem sie sich hoch über dem Katzenbach erhebt, verwachsen zu sein. Der Turm enthält einen offenen Steinkamin aus romanischer Zeit, in dessen Mantel als heraldische Zeichen Katze und Lilie eingemeißelt sind. Geprägt von romanischer Stilform ist die Burganlage gleichzeitig ein Musterbeispiel für eine Wehranlage mit mehreren Innenhöfen, Wehrgängen und Basteien. Der aus dem 12. Jahrhundert stammende Palas und das mächtige Tonnengewölbe im untersten Geschoß, welches den 23 m tiefen, in den Fels gehauenen Burgbrunnen überspannt, sowie die romanische Burgkapelle, die dem Heiligen Laurentius geweiht ist, sind Zeitzeugen dieser einmaligen Staufischen Burganlage. Im Jahre 1099 wurden die Herren von Cazzenstein erstmals urkundlich genannt. Danach wurde die Burg unter anderem von Franzosen und Österreichern erobert, kam aber immer wieder in den Besitz der Grafen von Oettingen zurück. Im 19. Jahrhundert ging sie dann in Privatbesitz über und wurde seit dieser Zeit nur immer wieder streckenweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. 1986 wurde die Burg bei einer Belagerung durch moderne Raubritter durch einen Brand sehr schwer geschädigt und geschlossen. Im Jahre 2006 am 1. April wurde sie dann wieder zum Leben erweckt und ist nun ein gastronomisches und geschichtliches Kleinod geworden.
Geschichte
200 Ursprung des Katzenturms: äußerster Kontrollpunkt der Römer.
777 Der Erbauer des Klosters Neresheim, Herzog Thassilo von Bayern, lässt durch den Wendekönigsohn Chakaz, der als Knappe und Geisel bei ihm Dienst leistet, einen Turm errichten.
1153 Bis Mitte des 13. Jahrhunderts wird die Burg als Sitz der Katzen von Katzenstein.
1354 Die Burg wird an die Grafen von Oettingen verkauft.
1419 Unter Herdegen von Katzenstein wird die Burg dreimal mit Erfolg gegen die unter Herzog Ludwig anrennenden Bayern verteidigt. 1428 mit Georg von Katzenstein stirbt die Linie aus und ging als Lehen.
1562 Die Westerstetten, die als kaiserliches Privileg ein eigenes Halsgericht mit Stock und Galgen besitzen, lassen zwei Brandstifter in oberen Burggarten hängen. Die Grafen von Oettingen, Inhaber des Landgerichtes, duldet dies nicht und überfällt die Burg nachts mit 200 Mann. Nachdem sie die Galgen abgehauen haben, ziehen die wieder ab.
1648 Im letzten Kriegsjahr des 30-jährigen Krieges erscheinen die vereinten Franzosen und Schweden unter Feldmarschall Horn vor der Burg und beschießen diese zwei Tage lang mit schwerem Geschütz. Der Oettingen’sche Vogt kapituliert und übergibt die Burg, die am Ende der Belagerung eine Ruine ist.
1669 Graf Notger Wilhelm von Oettingen, kaiserlicher Feldmarschall und Kommandant von Konstanz, baut die Burg wieder auf. Er lässt einen großen Park mit zwei Seen und künstlichen Wasserfällen bauen und versieht das Anwesen mit allem, was zu dieser Zeit zu einer fürstlichen Residenz gehört. Die Anlage wird von dem Oettingen als Sommerresidenz genutzt.
1703 Die Franzosen erobern im spanischen Erbfolgekrieg Burg Katzenstein und treiben von hier aus über ein Jahr lang Kontributionen ein.
1796 Unter Feldmarschall von Hotze rücken die Österreicher in Burg Katzenstein ein. Unter General Moreau haben in der Zwischenzeit die Franzosen zwischen Katzenstein und Dunstelkingen Stellung bezogen und zwingen von Hotze zum Verlassen der Burg.
1798 Mit Graf Franz Wilhelm, Domherr zu Köln, stirbt die Linie Baldern des Hauses Oettingen aus. Dadurch gelangt die Herrschaft über Katzenstein an die Linie der Oettingen-Wallerstein.
1821 Das Fürstliche Haus unterhält noch ein Pflegeamt auf der Burg und bis 1834 ein Forstamt.
1939 Fast 100 Jahre ist Katzenstein dann unbewohnt, bis Graf Stuber von Caboga-Locatelli das Schloss von den Herren zu Oettingen- Wallerstein erwirbt.
1945 (April) 30 SS-Männer erstürmen die Burg, nehmen die Frau des Grafen und deren Cousine gefangen und bringen sie nach Heidenheim ins Gefängnis. Der Graf war zwei Tage zuvor im Lazarett verhaftet worden und befand sich schon im Heidenheimer Gefängnis. Er wurde wegen Hochverrat und Zugehörigkeit zum Kreis der Offiziere des 20. Juli 44 (Hitlerattentäter um Graf Stauffenberg) zum Tode verurteilt. Der Gefängnisaufseher verhalf der Familie aber kurz vor Vollstreckung des Todesurteils zur Flucht nach Katzenstein, wo amerikanische Soldaten die SS-Wache zur Flucht gezwungen hatte.
1967 Verkauf der Burg an Familie Holl aus Bopfingen.
1968 – 1970 umfangreiche Restaurierung der Burganlage.
1977 Rekonstruktion des Staufischen Palas und des Wehrgang.
1986 Nach Todesfall der Familie Holl blieb die Burg geschlossen.
1988 Verkauf der Burg an einen Privatmann aus Biberach.
1992 Beginn mit dem Einbau von Kleinwohnungen in das Wehrgangsgebäude.
1995 (11.Nov.) Großer Brand im neuen Schloss, die Burg wurde geräumt und bis auf Weiteres nicht mehr geöffnet.
2006 wiedereöffnet durch die Familie Nomidis-Walter, seither der Öffentlichkeit zugänglich
Anfahrt
Mit dem Auto:
A7 kommend von Ulm: Ausfahrt Heidenheim, nach Nattheim, Fleinheim, Dischingen, Katzenstein
A7 kommend von Würzburg : Ausfahrt AA-Oberkochen, Richtung Neresheim, Elchingen, Neresheim, Dischingen, Katzentein.
Von Augsburg kommend: Nach Donauwörth, Tapfheim, (Erlingshofen) Bissingen, in Diemantstein links, Richtung Amerdingen, Egglingen, Dunstelkingen, Katzenstein
Von Nördlingen kommend: Richtung Neresheim, Dischingen, Katzenstein
Kontakt
Burg Katzenstein
Katzenstein 1-3
Burgverwaltung Familie Walter
89561 Dischingen-Katzenstein
Telefon 0 73 26 – 91 96 56
info(at)burgkatzenstein.de
www.BurgKatzenstein.de
Kloster Wiblingen
Von beeindruckender Größe präsentiert sich das vor den Toren Ulms gelegene barocke Benediktinerkloster Wiblingen, das mit seinen Anklängen an den spanischen Escorial zugleich die geistliche und weltliche Macht seiner Erbauer demonstriert. Im Zentrum der Anlage steht die imposante Kirche, den eigentlichen Höhepunkt bildet aber der farbenprächtige Rokoko-Bibliothekssaal.
Bau und Anlage
Kloster Wiblingen liegt ein einheitlicher Grundriss mit majestätischen Ausmaßen zu Grunde. Maßstab für alle großen barocken Klosterneubauten war das Klosterschloss Escorial, das sich der spanische König in der Nähe von Madrid hatte errichten lassen. Machtvolle, repräsentative Herrschaftsarchitektur, zugleich aber ein Ort, der ganz von der Spiritualität geprägt ist – und alles, vom großen Plan bis ins Detail, bestimmt vom Grundprinzip der Symmetrie: So sah das ideale Kloster der Barockzeit aus.
Geschichte
Das ehemalige Benediktinerkloster Wiblingen wurde 1093 vor den Toren Ulms als Reformkloster gegründet. Die Geschichte des Klosters folgt den teilweise widrigen, teilweise förderlichen Zeiten und ist durch Niedergänge und Aufschwungphasen geprägt. Zwischen 1714 und 1783 ließ der Konvent einen barocken Neubau errichten, dessen Pracht auch heute noch die Besucherinnen und Besucher beeindruckt. Herzstück neben der dem Hl. Martin geweihten Klosterkirche und dem Kapitelsaal ist der eindrucksvolle, repräsentative Bibliothekssaal. Über die wechselvolle Geschichte des Klosters informieren das Museum im Konventbau sowie zahlreiche Sonderführungen, die zum Teil im historischen Kostüm stattfinden.
Anfahrt
Mit dem Auto:
In Laufentfernung sind 100 öffentliche, kostenlose Parkplätze für PKWs und drei öffentliche, kostenlose Parkplätze für Reisebusse bzw. Wohnmobile vorhanden.
Mit dem ÖPNV:
Ab Busbahnhof Ulm mit Linie 3 oder 8 bis Haltestelle Pranger.
Kontakt
Führungen, Sonderführungen und Informationen zu Kloster Wiblingen
Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Vermietung
Kloster Wiblingen
Schlossstraße 38
89079 Ulm-Wiblingen
Zuständige Klosterverwaltung
Klosterverwaltung Wiblingen/Schussenried
Schloss Donzdorf
Im Zentrum der zum Kreis Göppingen gehörenden Gemeinde Donzdorf steht das gleichnamige Renaissanceschloss, das von Bauten aus fünf Jahrhunderten geprägt wird. Einst machte es den Ort zur kleinen Residenz, heute residieren Stadtverwaltung, Musikschule und Restaurant darin. An Schloss Donzdorf schließt sich ein im englischen Stil gehaltener Landschaftsgarten an, der mit seinen Rosen- und Staudenbeeten, altem Baumbestand, vielen verträumten Ecken und lauschigen Plätzen zum Verweilen einlädt.
Bau und Anlage
Das im Renaissancestil erbaute Schloss aus dem 16. Jahrhundert ist der markante Stadtmittelpunkt von Donzdorf und war bis 1987 in Besitz der gräflichen Familie von Rechberg und Rothenlöwen.. In dem historischen Gebäude befindet sich heute die Stadtverwaltung, die Musikschule und ein Restaurant. An das Schloss schließt sich ein rund vier Hektar großer Garten, der 1770 im französischen Stil angelegt worden war und später in einen Garten im englischen Stil umgewandelt wurde.
Geschichte
Bauten aus fünf Jahrhunderten prägen das Bild der Donzdorfer Schlossanlage. Das sogenannte „Alte Schloss“ wurde um 1478 erstmals erwähnt. Das neue Schloss wurde Mitte des 16. Jahrhunderts von Hans von Rechberg zu Illeraichen und Rechberghausen erbaut, der mit seiner Gemahlin Frau Margarethe Anna von Rechberg-Scharfenberg vom Schloss Scharfenberg ins Tal nach Donzdorf umzog. Der dreigeschossige Renaissancebau mit den vier achteckigen Türmen fand seinen Platz neben dem alten herrschaftlichen Hof und der Kirche. Beim Aussterben der Rechberghäuser Linie 1735 wurde Donzdorf an das Herzogtum Württemberg verkauft, das Schloss war nur noch Sitz eines württembergischen Amtsmannes bis 1745 die Mutter von Maximilian Emanuel von Rechberg das Schloss erwarb. Damit war die Weißensteiner Linie Herrschaftsinhaber. 1764 heiratete Max Emanuel Walburga von Sandizell. Die Eheleute gehörten zu dem am Münchner Hof präsenten Personenkreis. Als Mitglieder des bayerischen Hofes brachten sie diesen Lebensstil auch nach Donzdorf. In den folgenden Jahrhunderten wurden die Schlossanlage weiter ausgebaut, so beispielsweise das alte und neue Schloss mit einem dreigeschossigen Verbindungsflügel zusammengebaut, dem Küchenbau. Der Rote Saal mit prächtiger Stuckdecke diente als Fest- und Speisesaal. Heute finden darin unter anderm Trauungen und Kammerkonzerte statt.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Über die B499 aus Richtung Göppingen/Süßen in Richtung Heidenheim, bzw. aus Richtung Heidenheim kommend über die B466 in Richtung Süßen.
Mit dem ÖPNV:
Bahnhof Süßen
RBS Linie 7688 – Haltestelle Löwen bzw. Stadthalle
Kontakt
Stadtverwaltung, Schloss 1-4, 73072 Donzdorf
Beate Schnabl
07162-922-302
Schloss ob Ellwangen
Imposant erhebt sich Schloss ob Ellwangen auf einer Bergzunge oberhalb des ostwürttembergischen Ellwangen. Die große, weitläufige Anlage des Schlosses bildet – zusammen mit der Schönenbergkirche – das weithin sichtbare Wahrzeichen der ehemaligen Klosterstadt. Die ursprünglich wehrhafte Residenz der Äbte und Pröbste und spätere königliche Residenz bietet Meisterstücke der Renaissance und des Barock.
Bau und Anlage
In der 1266 erstmals erwähnten“Abtsburg“ residierten standesbewusst die Äbte des Ellwanger Beneditinerklosters. Stellenweise sind die alten Ringmauern dieser Burganalge der Stauferzeit noch sichtbar, doch die späteren Fürstäbte und Fürstpröbste veränderten, erweiterten und modernisierten die Anlage mit großer Regelmäßigkeit. Zunächst zum Renaissance-Schloss ausgebaut, erhielt Schloss ob Ellwangen im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts sein barockes Innenleben.
Geschichte
In den Jahren von 1603 bis 1608 ließ Fürstprobst Johann Christoph I. von Westerstetten den Umbau im Stil der Renaissance durchführen, der noch heute die Anlage bestimmt. Ihm verdanken wir die vierflügelige Schlossanlage, die sich von Ecktürmen gesäumt über dem trapezförmigen Grundriss erhebt. Eine besondere architektonische Leistung gelang mit dem „Arkadenhof“: der Innenhof wird majestätisch über drei Geschosse von Arkaden eingegrenzt. Nach einem brand gut 100 Jahre später wurde das Renaissanceschloss im Stil des Barock erneuert. Dabei wurden die Innenräume festlich ausgestattet; es entstanden das im Jahre 1726 vollendete Treppenhaus mit einer doppelläufigen Treppe, das einheitliche Mansarddach der Hauptgeäbude sowie der prunkvolle Thronsaal. Nach der Säkularisation wurde das Schloss vom württembergischen Königshaus erneut umgebaut: der Verbannte westfälische Könige Jérome Bonaparte, ein Bruder Napoleons, und seine Frau Katharina, die württembergische Königstochter, ließen sich 1815 und 1816 einige Räume im Shcloss als Wohnsitz einrichten. Thronsaal mit Aussicht Das Schloss bietet eine wunderbar stimmungsvolle Kulisse für Theateraufführungen, die alljährlich in der ersten Sommerferienwoche hier stattfinden. Aus den ehemaligen Wohnräumen der Fürstpröbste entstand das 1908 eingerichtete Schlossmuseum. Vom Thronsaal, der wegen seiner guten Akustik häufig für Konzerte genutzt wird, hat man einen einmaligen Ausblick auf die Stadt Ellwangen.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Schloss ob Ellwangen, Schloss 12, 73479 Ellwangen
In Laufentfernung sind öffentliche, kostenlose Parkplätze für PKWs und für Reisebusse bzw. Wohnmobile vorhanden.
Mit dem ÖPNV / zu Fuß:
Zu Fuß vom Bahnhof Ellwangen in ca. 15 Minuten erreichbar. Die aktuellen Abfahrtszeiten erhalten Sie bei der 3-Löwen-Takt-Fahrplanauskunft.
Kontakt
Schloss ob Ellwangen
Schloss 12
73479 Ellwangen
Schlossmuseum
Telefon +49(0) 79 61.5 43 80
Telefax +49(0) 79 61.96 93 65
info(at)schlossmuseum-ellwangen.de
www.schlossmuseum-ellwangen.de
Schloss Kapfenburg
Die im äußersten Osten Baden-Württtembergs thronende ehemalige Kapfenburg erfuhr zahlreiche Umbauten, die aus der kleinen Stauferburg einen repräsentativen Verwaltungssitz des Deutschen Ordens machte. Dank der Tatsache, dass sie nie zerstört wurde, sind die Baustile der einzelnen Epochen noch heute deutlich zu sehen. 1999 zog die Internationale Musikschulakademie in die Schlossmauern ein und bringt seitdem Musikliebhaber und -schaffende aus aller Welt zusammen.
Bau und Anlage
Schloss Kapfenburg liegt im Ostalbkreis auf einer Bergnase des Albtraufs, 130 m über der Stadt Lauchheim. Der Name „Kapfenburg“ leitet sich vom mittelalterlichen Begriff „kapfen“ („gaffen“, „ins Land schauen“) ab.
Durch den Funktionswandel von der Wehrburg zum repräsentativen Wohnschloss wurde die Anlage im Laufe der Jahrhunderte zu einem außergewöhnlichen architektonischen Ensemble, welches Baustile der unterschiedlichsten Epochen in sich vereint.
Imposante Bastionen, prächtige Schauportale und das steil aufragende Hochschloss errichteten die Deutschordensherren ab dem 14. Jahrhundert. Unter Komtur Johann Eustach von Westernach (1590-1627) wurde ein großer Renaissancetrakt erbaut. Der Westernachbau mit seinem reich geschmückten, kreuzgratgewölbten Rittersaal ergänzt die ältere Hauptburg, den Hohenlohebau und das mittelalterliche Kaplaneigebäude.
Zusammen mit den erhaltenen Wehrbauten, Tor- und Wirtschaftsgebäuden, der Schlosskapelle und der barocken Lorenzkapelle erzählt Schloss Kapfenburg eindrucksvoll vom Leben auf einer Burg beziehungsweise eines Schlosses.
Geschichte
Die Entstehungszeit der Burg ist unbekannt, ältere Publikationen vermuten einen römischen Ursprung. Auch die bedeutende alamannische Siedlung am Fuß des Schlosses verband man mit der Kapfenburg, es fehlen jedoch eindeutige Belege für beide Theorien.
Bekannt ist, dass das Territorium zur Riesgauschaft gehörte, als deren frühe Gaugrafen die Staufer angenommen werden. Die Bausteinlegung fällt vermutlich in die Zeit der staufisch-welfischen Auseinandersetzungen 1077 bis 1125, urkundlich erwähnt wurde die Kapfenburg erstmals 1311. Sie war zu jener Zeit im Besitz der Grafen von Oettingen, Ludwig VIII. verkaufte sie schließlich 1364 samt Ländereien an Marquard Zollner von Rotenstein und den Konvent des Deutschen Ordens Mergentheim. Eine lange und reiche Geschichte begann, aus der Burg wurde eine herrschaftliche Residenz, 1432 wurde die Kapfenburger-Brauerei gegründet und bedeutende Komture lebten und wirkten auf Schloss Kapfenburg – bis Napoleon 1809 den Deutschen Orden in der Rheinbundakte aufhob und das Schloss in den Besitz des Landes Württemberg überging. Einzelne Gebäudekomplexe wurden vom Kameral- und Forstamt bezogen, auch die Brauerei wurde weiter von verschiedenen Pächtern betrieben. 1922 zog eine Sportschule ins Schloss, in den 1930ern folgte eine Gauschule für die NS-Volkswohlfahrt und nach dem Ende des 2. Weltkrieges fanden Heimatvertriebene Unterkunft in den Räumlichkeiten. Als diese in größere Wohnungen zogen, stand das Schloss fast leer. Lediglich Berliner Kinder verbrachten noch die Sommerfrische in den historischen Mauern und ein langer Dornröschenschlaf begann.
Nach aufwendigen Renovierungsarbeiten bezog schließlich die Internationale Musikschulakademie Kulturzentrum Schloss Kapfenburg im Oktober 1999 die Räumlichkeiten. Seitdem proben Musizierende aus der ganzen Welt auf dem Schloss, aber auch als Fortbildungs-, Tagungs- und Kulturzentrum steht es Gästen offen. Die Stiftung engagiert sich für Musizierendengesundheit, die klassische Konzertreihe Accelerando und das Festival im Sommer haben Schloss Kapfenburg weit über die Grenzen Ostwürttembergs hinaus als Veranstaltungsort bekannt gemacht. Bei „Turnaround – Jazz im Bandhaus“ erwartet das Publikum seit 2022 Gigs in Clubatmosphäre. Als Regionalgeschäftsstelle „Jugend musiziert“ organisiert die Stiftung zudem den Wettbewerb in Ostwürttemberg, die hauseigene Musikagentur vermittelt Preistragende des Wettbewerbs zu privaten und öffentlichen Anlässen. Alle Gäste werden vom stiftungseigenen Restaurant Fermata mit einer kreativen, regionalen Küche verwöhnt.
Anfahrt
Anfahrt über die A7
Nehmen Sie die Abfahrt Aalen / Westhausen und fahren dann auf der B29 Richtung Bopfingen / Nördlingen. Biegen Sie kurz vor Lauchheim rechts ab und folgen Sie der Straße bis zum Schloss.
Anfahrt über die B29
Fahren Sie über die B29 bis nach Lauchheim und in die Stadt. Biegen Sie in die Bahnhofstraße und folgen Sie der Straße bis zum Schloss.
Anfahrt mit Linienbussen
Das Schloss hat eine eigene Bushaltestelle, die allerdings wenig angefahren wird. Wir empfehlen den Ausstieg an den Haltestellen Lauchheim Schule oder Lauchheim Bahnhof und die Weiterfahrt mit Taxi. Oder Sie nehmen den Fußweg hinauf bis zum Schloss.
Anfahrt mit der Bahn
Fahren Sie bis zum Bahnhof Lauchheim. Von dort kommen Sie per Taxi oder über den Fußweg zum Schloss.
Taxi
Falls Sie ein Taxi benötigen, können Sie dieses unter folgender Nummer vorbestellen: Taxi Meiser | +49 171 434 70 58
Tipp für Navigationsgeräte
Schloss Kapfenburg hat keine Hausnummer, liegt jedoch direkt an der Komtur-von Westernach-Straße.
Kontakt
Stiftung
Internationale Musikschulakademie
Kulturzentrum
Schloss Kapfenburg
73466 Lauchheim
Telefon +49 73 63 96 18 0
E-Mail: info(at)schloss-kapfenburg.de