Kloster Kirchberg
Die bewegte Geschichte von Kloster Kirchberg beginnt im Jahr 1237, als Graf Burkhard von Hohenberg auf dem Kirchberg bei Sulz ein Kloster stiftete. Im Jahr 1806 ging das Dominikanerinnenkloster in den Besitz des Landes Württemberg über. Heute ist das Kloster das geistliche Zentrum der Berneuchener Gemeinschaften und ein Tagungs- und Einkehrhaus, das jährlich etwa 7000 Menschen anzieht. Diese nehmen an einer der rund 100 hauseigenen Veranstaltungen teil, kommen als Teilnehmer externer Seminare oder finden hier einfach einen Ort der Ruhe und Erholung.
Bau und Anlage
Das ehemalige Dominikanerinnenkloster, gegründet im Jahr 1237, liegt idyllisch auf einer bewaldeten Anhöhe zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. Fernab vom Durchgangsverkehr gleicht die Anlage mit ihren Giebeln, Dächern und der alten Wehrmauer von weitem einem mittelalterlichen Städtchen.
Das gesamte Areal, das man durch ein reich geschmücktes Portal betritt, teilt sich in zwei Bereiche, den Wirtschaftshof im Westen und den inneren Klosterbezirk im Osten. Das Klostergebäude umschloss ursprünglich einen rechteckigen Innenhof, von dem ehemaligen Kreuzgang sind jedoch nur noch die Wände mit dem gotischen Maßwerk erhalten. Das Konventgebäude im Westflügel beherbergt heute Gästezimmer, zwei Speisesäle, die Küche sowie zahlreiche Seminar- und Aufenthaltsräume. Den Klosternordflügel bildet die nach Osten orientierte Kirche, über der statt eines Turms nur ein kleiner Dachreiter für die Glocken thront. Vom ursprünglichen Kirchenbau aus dem 13. Jahrhundert ist noch das frühgotische Portal erhalten. Es führt von der Grabkapelle der Ritter von Weitingen aus dem 14. Jahrhundert hinein in die Kirche. Dem einfachen Langschiff der Kirche fehlt zwar die Apsis, stattdessen finden sich gleich drei barocke Altäre. Den Abschluss nach Westen bildet der barocke Orgelprospekt auf der großen Nonnenempore, wo während der warmen Jahreszeit die Tagzeitengebete gehalten werden. Im Winter finden diese in der Elisabethkapelle unter der Nonnenempore statt.
Zu den weiteren Gebäuden im Klosterareal gehören das Schenkengebäude mit Gastronomie und Gästezimmern, die 2020 neu eröffnete Obere Scheuer mit weiteren Tagungsräumen und einem Meditationsraum, die zur Zeit zu einem Tagungshaus mit Gruppen- und Meditationsräumen umgebaut wird, das Aufseherhaus sowie der Pferdestall, außerdem die Untere Scheuer mit der Kunstsammlung Helmuth Uhrig, die Hocheinfahrt mit weiteren Gästezimmern, die Ackerbauschule mit Gruppenräumen und Zimmern, das Herrenhaus, in dem Verwaltung und Gästeempfang untergebracht sind und schließlich das ehemalige Backhaus mit dem Klosterladen.
Die großzügige Anlage lädt zu Spaziergängen ein: hinter dem Konventgebäude können Sie die gotischen Kreuzgangarkaden oder den Nonnenfriedhof mit seinen schmiedeeisernen Grabkreuzen erkunden. Naturliebhaber und Ruhesuchende finden im Stillen Garten, im Labyrinth oder an den Biotopen ein Plätzchen zum Innehalten und Aufatmen. Gelegenheit aktiv zu werden bietet der Ballspielplatz unterhalb des Gartens. Außerhalb der Klostermauern laden zahlreiche Wanderwege durch Wald und Flur zum aktiven Erkunden der Umgebung ein, außerdem die Sehenswürdigkeiten von Sulz, Horb und Haigerloch oder auch die Burg Hohenzollern.
Geschichte
1095 Erste urkundliche Erwähnung einer Burg der Herren von Kirchberg.
1237 Graf Burkhardt III. von Hohenberg übereignet einer Gruppe Frauen, darunter seine Schwestern Kunigunde und Willigundis, die Burg mit deren Einkünften und gründet so ein Frauenkloster; Dominikanermönche aus Esslingen wirken dabei mit.
1245 Papst Innozenz IV. nimmt das Kloster unter seinen Schutz und gliedert die Gemeinschaft in den Dominikanerorden ein. Viele Töchter aus Adelsfamilien der Umgebung treten ein.
1305 Letzter Eintrag im handschriftlichen „Schwesternbuch“, darin Berichte von mystischer Frömmigkeit der Nonnen.
1381 Das Kloster geht in den Besitz der Habsburger über und gehört damit zu Vorderösterreich. Die Klostergebäude sind im Wesentlichen fertiggestellt.
um 1470 Die Klosterfrauen führen anhaltend ein eher selbstbestimmtes, ordensfernes Leben. Verwalter wirtschaften schlecht, teils betrügerisch. Das Kloster gerät in Schulden.
1525 Im Bauernkrieg wird der Kirchberg zwei Mal überfallen und geplündert.
1564 Pforzheimer Schwestern übernehmen den Konvent, der innerlich erstarkt.
1618 – 1648 30jähriger Krieg: Der Kirchberg wird 32 Mal geplündert und dreimal gebrandschatzt.
1648 Das „Tränenwunder“ (weinendes Marienbild) ereignet sich. In der Folgezeit entsteht eine Wallfahrt auf den Kirchberg.
1689 Weihe der umgebauten Kirche.
um 1740 Barocke Gestaltung der Klosteranlage.
1806 Das Kloster fällt an das Königreich Württemberg und wird aufgehoben. Die Klosterfrauen erhalten eine Pension bis zu ihrem Ableben. Ihr landwirtschaftlicher Versorgungsbetrieb wird als staatliche Domäne weitergeführt.
1852 Einrichtung einer Ackerbauschule, die bis 1941 besteht. Für die Zöglinge finden sonntags in der Klosterkirche Gottesdienste statt, für beide Konfessionen abwechselnd.
1855 Die letzte noch lebende Nonne verlässt das Kloster und zieht in ihren Heimatort Wurmlingen bei Rottenburg.
1868 Nach einem Großbrand in Rosenfeld werden Süd- und Ostflügel des Konvents abgetragen, um als Baumaterial für den Wiederaufbau der Ortschaft zu dienen.
1958 Am Pfingstfest wird das Berneuchener Haus Kloster Kirchberg als Haus der Einkehr und Begegnung eröffnet.
1970 Ende des Domänenbetriebes. Das Berneuchener Haus übernimmt alle Gebäude, neue Gästezimmer werden eingerichtet.
1979 Ein Dachstuhlbrand richtet im Konventgebäude große Schäden an. Das Land Baden-Württemberg lässt es denkmalgerecht wieder aufbauen und auch andere Gebäude renovieren.
1989 Abschluss der Renovierungsarbeiten und Wiedereinweihung der Kirche.
2000 Umbau der Ackerbauschule, Einweihung der Kunstsammlung Helmuth Uhrig.
2002 Abschluss des Umbaus in der Hocheinfahrt.
2018 Beginn Umbau Obere Scheuer.
2020 Abschluss des Umbaus der Oberen Scheuer in ein neues Tagungshaus mit Meditations- und Gruppenräumen.
Von Tränenwundern und wandernden Steinen – Die bewegende Geschichte von Kloster Kirchberg
Fundamentsteine, die, wie von Geisterhand verrückt, gleich dreimal an einem anderen Platz auftauchen, ein Marienbild, das Tränen vergießt – so manches Wunder hat sich auf dem Kirchberg seit der Klostergründung 1237 ereignet, lesen Sie hier mehr …
Die Berneuchener Gemeinschaften
Der Name Berneuchener Haus geht zurück auf das Gut Berneuchen in der Neumark im heutigen Polen. Dort trafen sich in den Jahren 1923 bis 1928 evangelische Theologen und Laien, um miteinander Wege für eine innere Erneuerung der Kirche zu suchen.
Hier finden Sie weitere Informationen über die Berneuchener Gemeinschaften.
Anfahrt
Kloster Kirchberg liegt in idyllischer Ruhe inmitten von Wäldern und Feldern und ist trotzdem nur fünf Minuten von der Autobahn A8 entfernt.
Mit dem Zug können Sie den Kirchberg via Horb oder Sulz erreichen.
Wie Sie Kloster Kirchberg – mit dem Auto, per Zug oder auch zu Fuß – erreichen können, lesen Sie hier.
Kontakt
Berneuchener Haus
Kloster Kirchberg
72172 Sulz/Neckar
Tel.: 07454/883-0
Fax: 07454/883-250
E-Mail: empfang@klosterkirchberg.de
www.klosterkirchberg.de
Einen Überblick über alle Ansprechpartner im Haus finden Sie hier.
Kloster & Schloss Bebenhausen
Kloster Bebenhausen liegt bis heute idyllisch auf einer Lichtung im Schönbuch, einem großen Wald südlich von Stuttgart. Teile des mittelalterlichen Klosters wurden im 19. Jahrhundert zum Schloss umgebaut, in dem später das letzte württembergische Königspaar seinen Lebensabend verbrachte.
Bau und Anlage
Der engere Klausurbereich mit Kirche, Konvent, Abtshaus, Gästehaus und Krankenstation erhebt sich auf einer ummauerten, von Türmen bewehrten Terrasse über dem Goldersbachtal. Der Äußere Klosterbereich mit zahlreichen Wirtschaftsgebäuden schließt direkt daran an. Ein bedeutendes Zeugnis gotischer Baukunst ist das berühmte Sommerrefektorium der Mönche, eine zweischiffige, lichtdurchflutete Halle mit Fächergewölbe. Das ehemalige Gästehaus des Klosters wurde später zum Jagdschloss der Württembergischen Könige umgebaut und ist das einzige Beispiel histoistischer Baukunst des Königshauses Württemberg. Besonders sehenswert sind das Bad und die Küche des Schlosses.
Geschichte
Zwischen 1180 und 1183 von Pfalzgraf Rudolf von Tübingen gegründet, wurde das Kloster einige Jahre später vom Zisterzienserorden übernommen und entwickelte sich rasch zu einem der reichsten Klöster des Landes. Nach der Reformation um 1534 und der Einrichtung einer Klosterschule 1560 sank die Anzahl der Ordensmitglieder zunehmend, ehe 1684 das Kloster völlig aufgehoben wurde. Die Lage mitten in den Wäldern begeisterte auch die Könige Würt¬tembergs. Nachdem Bebenhausen im Zuge der Säkularisierung 1807 nach dem Ende der Monarchiein den königlichen Besitz übergegangen war, wurden ab 1868 Teile der Anlage zum königlichen Jagdschloss umgebaut. Gerne luden die Landesherren hierher zu Jagden ein. 1918 erhielt das württembergische Königspaar, Wilhelm II. und Charlotte, lebenslanges Wohnrecht in Bebenhausen.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Von Richtung Stuttgart/ Böblingen A 8 Stuttgart Karlsruhe Ausfahrt A 81 Böblingen oder B 27 Tübingen L 1208 Richtung Tübingen/ Böblingen bis Bebenhausen Aus Tübingen: L 1208 Richtung Böblingen
Landstraße Tübingen- Böblingen (L 1208) bis Bebenhausen
Mit dem ÖPNV:
Bis Tübingen Hauptbahnhof, dann Busverkehr
Linie 826/ 828 – Stuttgart-Leinfelden- Tübingen (Airportsprinter) Haltestelle Bebenhausen Waldhorn
Linie 754 – Sindelfingen-Böblingen- Tübingen Haltestelle Bebenhausen Waldhorn
Kontakt
Kloster u. Schloss Bebenhausen
Im Schloss
72074 Tübingen-Bebenhausen
Telefon +49(0)70 71 .60 28 02
Telefax +49(0)70 71 .60 28 03
info(at)kloster-bebenhausen.de
www.kloster-bebenhausen.de
Residenzschloss Urach
Schloss Urach in Bad Urach am Rand der Schwäbischen Alb ist das einzig erhaltene Residenzschloss aus der Glanzzeit des Herzogstums Württemberg im späten Mittalalter. Schon allein sein „Goldener Saal“ ist den Besuch wert.
Bau und Anlage
Über dem Erdgeschoss erheben sich zwei Wohngeschosse mit den beiden prachtvollen Sälen des Schlosses. Das untere Stockwerk mit dem Palmensaal wurde in Stein ausgeführt und das obere mit dem Goldenen Saal in Fachwerk. Das Erdgeschoss des Residenzschlosses ist vollständig von der Dürnitz, einer beheizbaren Halle, ausgefüllt. Im 1. Stockwerk befindet sich der Palmensaal mit der ältesten Ahnenprobe nördlich der Alpen. Die Ausstattung im Goldenen Saal im 2. OG ist ein Meisterwerk der Renaissance.
Geschichte
Das Schloss wurde um 1400 neben der heute nicht mehr existenten alten Wasserburg erbaut. 1492 wurde die Grafschaft Württemberg unter den Brüdern Ulrich V. und Ludwig I. geteilt. Ludwig erhielt den Uracher Teil und baute seine Geburtsstadt zur Residenz aus. So wurde Schloss Urach zum Residenzschloss und neben zahlreichen Gebäude der Stadt aufwendig aus- und umgeb aut. Der Bau orientierte sich an dem Vorbild des Alten Schlosses in Stuttgart. Das neue Uracher Schloss war etwas kleiner als die Stuttgarter Residenz, aber dennoch ein stattlicher Bau mit zwei Wohngeschossen über dem Erdgeschoss.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Residenzschloss Urach Bismarckstraße 18 72574 Bad Urach Nächster Parkplatz: P8, Residenzschloss
Mit dem Fahrrad:
Abstellmöglichkeit vor dem Schloss
Mit dem ÖPNV:
Aus Richtung Stuttgart bzw. Tübingen ab Metzingen mit der Ermstalbahn. Der Bahnhof befindet sich gegenüber des Schlosses
Kontakt
Schlossverwaltung Urach
Bismarckstraße 18
72574 Bad Urach
Telefon +49 (0) 71 25 . 15 84 90
Telefax +49 (0) 71 25 . 15 84 99
info(at)schloss-urach.de
Schloss Kirchheim
Schloss Kirchheim unter Teck ist Teil der am besten erhaltenen Landesfestung des Herzogstums Württemberg. Das Renaissance-Schloss war über Jahrhunderte der Wohnsitz für herzogliche Witwen. Es bietet bezaubernde Einblicke in die Wohnkultur des 19. Jahrhunderts.
Bau und Anlage
Sieben mächtige Landesfestungen ließ Herzog Ulrich von Württemberg im 16. Jahrhundert anlegen, im weiten Ring um seine Residenzstadt Stuttgart. Auch die Stadt Kirchheim unter Teck wurde zur wehrhaften Festung ausgebaut und erhielt Wassergräben, Bastionen, Wälle und Kasematten. Das vierflügelige Renaissance-Schloss bildet den südwestlichen Eckpunkt der 3,6 Kilometer langen Anlage.
Geschichte
Die zweite Karriere des Schlosses begann als Witwensitz der württembergischen Herzöge. Vom 17. bis 19. Jahrhundert lebten sechs Herzogswitwen in Kirchheim. Manche führten ein eher zurückgezogenes Leben wie Franziska von Hohenheim. Andere blieben durch ihr wohltätiges Engagement in Erinnerung, etwa Henriette von Württemberg, die sich für viele soziale Themen engagierte. Und sie verwandelte, ganz im Stil des mittleren 19. Jahrhunderts, die Schlossräume in eine üppig ausgestattete Wohnung.
Nach dem Tod der letzten Herzogswitwe 1857 wurde ihr Mobiliar versteigert, im Schloss wohnte nur noch der Verwalter, Nebengebäude und Gärten wurden vermietet. 1922 zog das Heimatmuseum in die Schlosskapelle. Während des Dritten Reiches wurde das Museum in den Dienst der NSDAP gestellt und präsentierte Geschichte im Sinne des Nationalsozialismus. Seit 1947 ist das Lehrerseminar – heute das Pädagogische Fachseminar – im Schloss untergebracht. Für Besucher sind die schönsten herzoglichen Wohnräume zu besichtigen.
Anfahrt
Mit dem Auto:
Schloss Kirchheim, Schlossplatz 8 (Eingang über Alleenstraße), 73230 Kirchheim
A8 Ausfahrt Kirchheim /Teck
Nächstes Parkhaus: Krautmarkt
Mit dem ÖPNV:
Bahnhof Kirchheim, S 1 Zu Fuß in ca. 5 Minuten erreichbar
Kontakt
Schloss Kirchheim
Schlossplatz 8
73230 Kirchheim unter Teck