Kloster Heiligkreuztal
Das in einem Seitental der Donau bei Riedlingen gelegene ehemalige Zisterzienserinnenkloster Heiligkreuztal ist eines der unbekannteren Kleinode Oberschwabens. Es gilt als die am besten erhaltene Klosteranlage der ehemals sechs Zisterzienserklöster in Schwaben.
Bau und Anlage
Die hochgotische ehemalige Klosterkirche birgt Schätze wie das um 1312 entstandene Chorfenster mit seinen farbigen Glasmalereien, die Christus-Johannes-Gruppe aus dem frühen 14. Jahrhundert oder prachtvolle Altäre aus Renaissance und Barock. Raritäten sakraler Kunst, Glaubenszeugnisse frommer Frauen, sind im Museum in der Bruderkirche zu entdecken.
Geschichte
http://www.schloesser-und-gaerten.de/monumente/kloester/kloster-heiligkreuztal/kloster/
Führungen / Familienprogramm
Führungen ab 10 Personen nach Voranmeldung, auch außerhalb der Öffnungszeiten.
Kloster Heiligkreuztal
Am Münster
88499 Altheim-Heiligkreuztal
Führungsannahme Klostergebäude
Rezeption Tagungshaus
Telefon +49(0)73 71.18 60
Führungsannahme Klosterkirche und Museum
Telefon +49(0)73 71.96 11 20
fensterle.erich(at)t-online.de
Führungen (ab 10 Personen) pro Person 3,00 €
Museum / Ausstellungen
Zuständige Klosterverwaltung:
Klosterverwaltung Schussenried / Wiblingen
Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried
Telefon +49(0)75 83.92 69 140
Telefax +49(0)75 83.92 69 111
info(at)kloster-schussenried.de
Öffnungszeiten
Kloster Mo – So 9.00 – 19.00 Uhr
Klosterkirche Mo – So 8.00 – 17.00 Uhr
Eintrittspreise
Kloster
Eintritt frei
Museum in der Bruderkirche
Erwachsene 1,00 €
Ermässigte 0,50 €
Familien 2,50 €
Gruppen (ab 10 Personen) pro Person 0,80 €
Anfahrt
Mit dem ÖPNV:
Mit der Bahn über Ulm bis zur Bahnstation Riedlingen. Weiter mit Taxi.
Kontakt
Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg – Zentrale
vertreten durch die Geschäftsführer Michael Hörrmann und Andreas Falz
Schlossraum 22 a
76646 Bruchsal
Telefon +49(0)72 51.74 -27 01
Telefax +49(0)72 51.74 -27 11
E-Mail info(at)ssg.bwl.de
UStIdNr.: DE811556104
Kloster Ochsenhausen
Die imposante Barockarchitektur von Kloster Ochsenhausen zeugt von der Macht und dem Reichtum der ehemaligen Benediktinerreichsabtei. Besonderer Anziehungspunkt sind die Kirche mit der ersten Orgel des berühmten Orgelbaumeisters Joseph Gabler, der klassizistische Bibliothekssaal und die Sternwarte, die erste ihrer Art im süddeutschen Raum. Das Kloster gehört zu den bedeutendsten Bauwerken an der Oberschwäbischen Barockstraße.
Bau und Anlage
Im Kern der barocken Klosterkirche verbirgt sich zwar noch der spätgotische Vorgängerbau, die Neugestaltung des 18. Jahrhunderts jedoch ist festlich und heiter: Die großen Namen barocken Kunstschaffens wie Dominikus Zimmermann, Johann Georg Bergmüller, Franz Joseph Spiegler und Ägid Verhelst sind hier in außergewöhnlicher Dichte vertreten. Es hieß, der Barock sei Musik gewordene Architektur. Hier in Ochsenhausen trifft dies in besonderem Maße zu. Nicht zuletzt ist die Kirche mit einer Orgel des berühmten Joseph Gabler ausgestattet. Äußerst sehenswert ist auch die historische Sternwarte aus dem 18. Jahrhundert mit dem einzigartigen Azimutalquadranten, einem astronomischen Gerät zur Positionsbestimmung der Himmelskörper. Bestens erhalten belegt die Sternwarte die Bedeutung Ochsenhausens als Zentrum barocker Wissenschaften und Künste. Nach der Säkularisation ging das Kloster in Besitz des Fürsten Metternich über und wurde in „Schloss Winneburg“ umbenannt. 1964 bis 1992 erfolgte die Sanierung der Klosteranlage durch das Land Baden-Württemberg. Ein Klostermuseum im Südflügel des Fürstenbaus informiert Besucher über die eindrucksvolle, 700 Jahre währende Klostergeschichte.
Geschichte
Bereits Ende des 11. Jahrhunderts wurde die Benediktiner-Reichsabtei Ochsenhausen gegründet, aus der das heutige Kloster Ochsenhausen hervorging. Die herrschaftliche, monumentale Barockfassade des Konventneubaus gibt noch heute Zeugnis vom geistlichen und weltlichen Machtanspruch der ehemaligen Reichsabtei.
Führungen / Familienprogramm
Konventsgebäude, Prälatur, Fischertreppenhaus, Refektorium und Sternwarte
1. März bis 31. Oktober
Di – Sa , Feiertage 14.00 Uhr sowie nach Vereinbarung für Gruppen
Kirche
1. April bis 31. Oktober So und Feiertage 15.00 und 16.00 Uhr
Gruppenführungen ab 20 Personen nach Vereinbarung
Museum
Gruppenführungen nach Vereinbarung
Museum / Ausstellungen
Das Klostermuseum im Fürstenbau
Der Fürstenbau ist Teil des Klosters. Gemeint ist damit der Südflügel, der diesen Namen erhielt, seitdem dort Fürst Franz Georg von Metternich residiert hatte. Das Klostermuseum präsentiert auf zwei Stockwerken die Geschichte des Klosters von den Anfängen bis zum Verkauf an das Königreich Württemberg im Jahr 1825. Als ausgesprochen besucherfreundlich erweist sich die Kombination von leicht verständlichen Texten mit originalen Objekten und Dokumenten. Lebendige Vergangenheit Eine gotische Monstranz – ein Behältnis für die Hostie – aus Silber mit ihrer filigranen Architektur stellt einen besonderen Höhepunkt im Museum dar. Aus dem Kirchenschatz sind Reliquienbehälter, Messkelche und Altarleuchter sowie barocke Messgewänder aus kostbaren Brokat- und Seidenstoffen ausgestellt: Alle diese Stücke erinnern an die große Zeit des Klosters. Daneben zeugen „Fatschenkinder“ – die Figur eines mit Bändern gewickelten Säuglings – und Prozessionsstangen von der Frömmigkeit des Volkes.
Kloster Ochsenhausen bietet immer wieder attraktive Ausstellungen zeitgenössischer Künstler: in den Räumen des Klostermuseums und in der städtischen Galerie im Fruchtkasten des Klosters.
Öffnungszeiten
Konventsgebäude, Prälatur, Fischertreppenhaus, Refektorium und Sternwarte nur im Rahmen von Führungen zugänglich
Kirche
1. April bis 31. Oktober
Mo – Fr 9.00 – 17.00 Uhr
Sa 10.00 – 12.00, 13.00 – 17.00 Uhr
So , Feiertage 13.00 – 17.00 Uhr
1. November bis 31. März geschlossen
Klostermuseum
1. März bis 31. Oktober Di – Fr 10.00 – 12.00 Uhr, 14.00 – 17.00 Uhr
Sa , So , Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr
1. November bis 28. Februar
Sa , So , Feiertage 14.00 – 17.00 Uhr
Eintrittspreise
Konventsgebäude
Erwachsene 3,50 €
Ermässigte 1,80 €
Gruppen ab 20 Personen pro Person 3,10 €
Kirchenführungen
Erwachsene 2,00 €
Gruppen ab 76 Personen pro Person 1,50 €
Klostermuseum
Erwachsene 3,00 €
Ermässigte 2,00 €
Familien 4,50 €
Gruppen ab 20 Personen pro Person 2,50 €
Sternwarte
pro Person 2,00 €
Gastronomie
Schäfers Cafe- und Wirtshaus
Schlossbezirk 1, 88416 Ochsenhausen
Tel. 0 73 52.94 14 28
Kontakt
Kloster Ochsenhausen
Schlossbezirk 6
88416 Ochsenhausen
Kirche:
Katholische Kirchengemeinde
Telefon +49(0)73 52 .82 59
Telefax +49(0)73 52 .46 19
stgeorg.ochsenhausen(at)drs.de
Konventsgebäude, Sternwarte:
Landesakademie f. d. musizierende Jugend in Baden-Württemberg
Telefon +49(0)73 52 .91 10 21
Klostermuseum
Telefon +49(0)73 52 .92 20 26
Kloster Schussenried
Obwohl auch die Kirche des ehemaligen Prämonstratenserklosters Schussenried mit ihrem reich verzierten Chorgestühl die Besucher begeistert, ist der barocke Bibliothekssaal der eigentliche Anziehungspunkt. Der lichtdurchflutete Saal mit seiner wunderbaren Ausstattung ist eine der bedeutendsten Raumschöpfungen des süddeutschen Rokokos. Mit seiner reichen Bildersprache gilt er als spektakulärster Teil der Klostergebäude und als eine Hauptsehenswürdigkeit der Oberschwäbischen Barockstraße. Neben diesen Attraktionen locken auch noch wechselnde Kunstausstellungen und eine Ausstellung des Württembergischen Landesmuseums.
Bau und Anlage
Heute vereint das Gesamtensemble Gebäude und Kunstwerke aller Stilepochen zwischen Spätromanik und Rokoko. Höhepunkt des von Zimmermann geplanten Neubaus ist der Bibliothekssaal im Mittelteil der Dreiflügelanlage. Die Ausstattung der über zwei Stockwerke angeordneten Bücherschränke gehört zu den reichsten und ausführlichsten im 18. Jahrhundert im gesamten deutschsprachigen Raum. Das Deckenfresko, das Franz Georg Hermann 1757 vollendete, zeigt in einer verwirrenden Fülle das Wirken der göttlichen Weisheit in Apokalypse, Wissenschaft, bildender Kunst und Technik. Bekanntestes Motiv des Deckenbildes ist wohl der unternehmungslustige Chorherr Caspar Mohr: Der Pater baute sich im 17. Jahrhundert einen Flugapparat mit Federn und Flügeln und wurde damit um ein Haar der Flugpionier von Oberschwaben – Generationen vor der Erfindung des Zeppelins.
Geschichte
Das Kloster Schussenried wurde im Jahr 1183 von Prämonstratensern an der oberen Schussen gegründet. Es wuchs im Lauf der Jahrhunderte zu einer stattlichen Anlage heran, bis im Dreißigjährigen Krieg große Teile des Klosters niederbrannten. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde der Baumeister Dominikus Zimmermann vom damaligen Abt Magnus Kleber mit der Planung der neuen Konventgebäude beauftragt. Das großartige Bauvorhaben blieb aus Kostengründen jedoch unvollendet.
Führungen / Familienprogramm
Bibliothekssaalführung Sonntags 14.30 Uhr Dauer: ca. 1 Stunde
Schauspielführung: “Auf Tour mit dem fliegenden Pater Mohr” (auf Anfrage)
Gesonderte Kosten: Gruppen bis 20 Personen 144 € pauschal, jede weitere Person 7,20 €
Museum / Ausstellungen
Ein neu eingerichtetes Museum vermittelt anschaulich und interaktiv die Geschichte des Klosters, die Rolle der Wissenschaft und des religiösen Lebens. Eine neue Dauerausstellung sowie ein attraktives Programm an Wechselausstellungen machen das Kloster Schussenried zu einem bedeutenden Kulturzentrum in Oberschwaben. Kurz: dies ist ein Ort, der beflügelt.
Öffnungszeiten
1. April bis 31. Oktober
Di – Fr 10.00 – 13.00 Uhr und 14.00 – 17.00 Uhr
Sa, So und Feiertage 10.00 – 17.00 Uhr
1. November bis 31. März
Sa, So und Feiertage 13.00 – 17.00 Uhr
24., 25., 31. Dezember und 1. Januar geschlossen
Eintrittspreise
Erwachsene 5,50 €
Ermässigte 2,80 €
Familien 13,80 €
Gruppen ab 20 Personen pro Person 4,90 €
Gruppenführungen: zusätzlich 25,00 €
Gastronomie
CARLO´S im Chorherrenkeller
Inh. Dorothea Kapitel
Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried
Tel.: 07583 / 39 81
Fax: 07583 / 39 75
Mobil: 0172 / 70 85 992
www.restaurant-carlos.de
Anfahrt
Mit dem Auto:
http://www.kloster-schussenried.de/besucherinformation/anfahrt
Mit dem ÖPNV:
vom Bad Schussenrieder Bahnhof aus mit den Buslinien 270, 271 und 272, Haltestelle „Alte Post“.
Kontakt
Kloster Schussenried
Neues Kloster 1
88427 Bad Schussenried
Telefon: 07583 9269140
info@kloster-schussenried.de
www.kloster-schussenried.de
Neues Schloss Kißlegg
Das Neue Schloss Kißlegg, mitten in dem gleichnamigen westallgäuer Luftkurort gelegen und von einem englischen Landschaftpark umgeben,
wurde von 1721 bis 1727 erbaut und beeindruckt mit seiner prachtvollen barocken Ausstattung, insbesondere mit den überlebensgroßen Sibyllenskulpturen des berühmten Bildhauers Joseph Anton Feuchtmayer im Treppenhaus. Das Neue Schloss beherbergt zudem ein liebevoll eingerichtetes Heimatmuseum.
Bau und Anlage
Das Neue Schloss erhebt sich am Südende des Schlossparks und ist schon von außen bemerkenswert. Dem dreigeschossigen, sattelgedeckten Rechteckbau (11 x 55 m) sind auf der Nordseite zwei Seitenflügel angefügt. Sie trage doppelstöckige Walmdächer, die von Zwerchhäusern durchbrochen sind. Das Schlossinnere, geprägt von der Wohnkultur des fürstlichen Absolutismus, kann größtenteils besichtigt werden. Das Treppenhaus ist mit acht überlebensgroßen Sibyllenskulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer (1696-1770) geschmückt. Die zwei Beletagen weisen reich stuckierte Barockräume auf mit zahlreichen kostbaren Fresken sowie Bandelwerk, darunter der Lüstersaal mit großem Lüster sowie Rokokospiegeln und kunstvoll verzierten Fensterstuck. Dieser prunkvolle Saal wird heute als Trauzimmer genutzt. Die schönste Stuckdecke hat sicher Johann Schütz im Samsonsaal geschaffen, wo heute die kleine Ausstellung „Lotte Schütz und Emil Brüllmann“ gezeigt wird. Zur Ausstattung des Kleinen Kabinetts gehören Stuckmarmorverkleidungen, Flügeltüren mit chinesischen Kleinmalereien, Wandschränke mit geschnitzten Nussbaumtüren, ein offener Kamin von Johann Georg Fischer von 1723 und Fresken von J. G. Roth sowie ein prächtig angelegtes Deckenfresko mit vier Gemäldemedaillons. Der Bankettsaal im 2. OG zählt zu den schönsten Räumen und erstreckt sich über die ganze Breite des Osttrakts. Decke und Wände zeigen reiche Freskierungen und Stuckdekorationen mit Szenen aus dem höfischen Leben. Die zweistöckige Schlosskapelle enthält erlesene Stuckaturen und Medaillons. Der Rokoko-Altar (um 1730) von Johann Georg Fischer verdient besondere Erwähnung mit einem Antependium wohl von Johannes Schütz in der Scagliola-Technik. Einen eindrucksvollen Blick in die Kapelle und dem kunstvollen Deckenfresko erhält man von der Empore im 1. OG. Das Neue Schloss beherbergt heute das Museum Rudolf Wachter, ein Heimatmuseum und das Gäste- und Bürgerbüro der Gemeinde. Die barocken Räumlichkeiten können für Feierlichkeiten und Tagungen gemietet werden. Diese und weitere Informationen sind auch auf der Homepage www.kisslegg.de zu finden
Geschichte
- 1721 – 1727 von Johann Georg Fischer erbaut
- bis 1941 Sitz der Fürstl. Familie Waldburg zu Zeil und Wurzach
- 1945 – 1958 Kreiskrankenhaus unter Leitung von Dr. Franz Reich
- 1960 Marktgemeinde Kißlegg erwirbt das Schloss
- 1960 – 1978 Schlossrealschule
- 1978 – 1984 Schule für Lernbehinderte
- 1984 – 1992 Schulungsstätte und Instrumentenmuseum des Blasmusikverbandes Baden-Württemberg
- 1993 – 2004 Museum Expressiver Realismus
- 2005 Eröffnung des Museums Rudolf Wachter
- seit 1993 beherbergt das Neue Schloss die Heimatstube und seit 2006 das Gäste- und Bürgerbüro
Führungen / Familienprogramm
Standardführung im Neuen Schloss:
Von April bis Oktober
jeden Sonntag um 15 Uhr findet eine öffentliche Führung statt. Weitere Termine auf Anfrage
Heimatmuseum:
Sonntags von 14 bis 17 Uhr
Museum / Ausstellungen
- Sammlung Rudolf Wachter
- Sammlung Lotte Schütz
- Heimatmuseum mit Käsestube
- Wechselausstellungen
Öffnungszeiten
April bis September:
So 13 – 17 Uhr
Aufgrund der vielseitigen Nutzung sind die Schlossräume teilweise eingeschränkt zugänglich.
Die kompletten Räumlichkeiten werden im Rahmen von gebuchten Führungen sowie bei den sonntäglichen Führungen jeweils um 15 Uhr gezeigt.
Regelmäßige Veranstaltungen
Konzerte, Kulturveranstaltungen, Ausstellungen, Trauungen, Weihnachtsmarkt, Kißlegger Kunstwoche, Kino-Open Air, Kißlegger Sommer
Anfahrt
Mit dem Auto:
A 96 München – Lindau, Ausfahrt Kißlegg
Mit dem Fahrrad:
Fahrradständer vor dem Schloss
Mit dem ÖPNV:
Bahnknotenpunkt der Linien München-Aulendorf-Freiburg und Lindau-Memmingen-Augsburg. Der Schlosspark liegt gegenüber des Bahnhofes.
Kontakt
Gäste- und Bürgerbüro Neues Schloss
Schlossstraße 5
88353 Kißlegg
Tel. 07563 936 142
Fax: 07563 936 199
tourist(at)kisslegg.de
Schloss Hürbel
Mitten im Allgäu, nur rund 6 Kilometer nördlich von Kloster Ochsenhausen und rund 16 Kilometer von Biberach an der Riß, liegt Schloss Hürbel. Eingebettet in das gleichnamige Dorf wurde es 1521 und damit vor fast 500 Jahren von Heinrich von Stein erbaut. Das Schloss bildet eines der Kleinode der Schlossbaukunst in Oberschwaben und weist aufgrund des guten Überlieferungszustandes seiner wandfesten Ausstattungen einen hohen Grad an Authentizität auf. Nachdem es längere Zeit in einen Dornröschenschlaf verfallen war, wird es im Moment restauriert und teilweise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Bau und Anlage
Der Hauptbau von Schloss Hürbel mit seinen vier runden Ecktürmen ist ein charakteristisches Zeugnis für den Typus des festen Hauses, der in der ersten Hälfte des 16. Jh. in Oberschwaben weit verbreitet war.
Das Schloss wurde mehrfach umbauen, insbesondere 1723-27 und 1787-90. Aus diesen beiden Phasen stammen kostbare Ausstattungselemente. Dazu zählen einmal die hochbarocken Stuckdecken im Treppenhaus und den Räumen des 2. OG. Sie zeigen zwischen reichem Bandelwerk figürliche Reliefs, Trophäen und Putten und sind im oberen Flez signiert mit A.F., was auf Anton Feichtmayr d.J. hinweisen könnte. Die Formensprache der Ornamente mit teigigen Kartuschen und Hörnchen sowie tlw. dünnen Rundstäben des Bandelwerks verrät die Schulung bei einem italienischen Meister und erinnert deutlich an den Umkreis des Donato Giuseppe Frisoni. Definitiv gehören diese Decken zu den herausragenden Stuckarbeiten in den Landschlössern des oberschwäbischen Adels. Von einzigartigem, herausragendem Wert sind die Papiertapeten in der Beletage, die offenbar um 1788/89 in der Manufaktur von Réveillon in Paris gefertigt wurden und in ihrer umfassenden Erhaltung einmalig Zeugnisse der Raumkunst des Louis-seize in Oberschwaben darstellen. Sie gehören zu den wertvollsten Interieurs dieser Zeit in Baden-Württemberg.
Daneben besitzt das Schloss noch einen umfangreichen Originalbestand an barockzeitlichen Fenstern mit Bleiverglasungen und Beschlägen sowie zahlreiche Türen mit reich verzierten, verzinnten Beschlägen, Schlössern und Bändern aus der 1. H. 18. Jh.
Der Umbau durch die Kongregation der barmherzigen Schwestern in Bonlanden zu einem Kinderheim 1907-09 ergänzte die vorhandene Ausstattung um sieben äußerst qualitätsvolle Kachelöfen der Firma C. Rießner in Nürnberg-Glaishammer in Jugendstilformen und das Kuriosum einer Lourdes-Grotte im SO-Turm.
Mit Ausnahme des ebenfalls 1908 umgebauten und erweiterten Brauhauses, errichtet 1693-99, stammen die übrigen Gebäude aus dem 20. Jh. beinhalten aber teilweise Reste älterer Substanz, so ausgedehnte Keller und im Torhaus eine bemalte Giebelwand des 16. Jh.
Geschichte
Zusammenstellung von Dr. Christian Ottersbach, Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart, Ref. 83.2, Mai 2017:
Der Ortsadel erscheint erstmals 1083. Die Herren von Hürbel trugen den Leitnamen Pilgrim und waren offenbar eng verwandt mit den Herren von Freyberg, denn 1237 beerbte Ulrich von Freyberg seinen Bruder Peregrin von Hürbel. Der Stammsitz der Herren von Freyberg, der Burgstall Freyberg, liegt nicht weit von Hürbel entfernt.
Seit dem 16. Jh. gehörte die Herrschaft Hürbel zum Reichsritterkanton Donau. 1520 hatte es “nit allein kain Edelmannsitz, sondern och gar kein Behausung für ain Edelmann”, da die nahe Burg Freyberg in Trümmern lag.
Ein älterer Herrensitz muss aber an Ort einst bestanden haben. Evtl. lag dieser schon an Stelle des heutigen Schlosses, war aber zur Bauzeit desselben offenbar bereits abgegangen.
Das Schloss ist also eine Neugründung von 1521 durch Heinrich von Stein, und zwar in Folge einer Erbteilung innerhalb des Hauses Freyberg.
Übersicht:
1083
erste urkundliche Nennung eines Ortsadeligen „Peregrinus de Hurwilin“; evtl. existierte am Ort ein Adelssitz
1127/29
urkundliche Erwähnungen des Ortsadeligen Pilgrim von Hürbel
1219
urkundliche Erwähnung des „nobilis“ Pilgrim von Hürbel
1228
urkundliche Erwähnung eines Peregrin zu Hürbel, wohl identisch mit Pilgrim
um 1237
gelangt Hürbel im Erbfall an Ulrich von Freyberg, den Bruder Peregrins von Hürbel
1419/35
Übergang durch Heirat an die Herren von Stein
1520
Herrschaftsteilung unter den Söhnen des Bernhard von Stein zu Emerkingen. Hürbel fällt Heinrich von Stein zu
1521
das Schloss erbaut für den neuen Orts- und Grundherrn Heinrich von Stein als Ersatz für das unweit gelegene, ruinöse Schloss Freyberg. Der Bau vertritt den in Oberschwaben verbreiteten Typus des wehrhaften Hauses mit Ecktürmen
1534
als Heiratsgut über die Tochter Heinrich von Steins an Werner Volker von Freyberg-Eisenberg
1548
belehnt Kg. Ferdinand I. Werner Volker von Freyberg mit der hohen Gerichtsbarkeit in Schloss und Dorf Hürbel
1593
Renovierung der Kirche durch Hans Hektor von Freyberg; Erhöhung des Turms
1615
Anlage einer Familiengruft für die Herren von Freyberg in der Kirche
1650
Anlage eines „newen bronnen“
1670
existiert ein Brauhaus. Erwähnung des Hopfenhauses sowie des großen Stadels, Reparatur der Amtsknechtbehausung
1672
Reparaturen an Schloss und Brauhaus
1676/77
Erwähnung der Pfisterei, Arbeiten am Schlossgumpbrunnen
1677
Neubau der Schießhüte (abgegangen)
1678/79
Reparaturen am Brauhaus
1680/81
ist Maurer Erhardt auf dem „Schloß New- und Nebenbewle“ tägl. Mit „Auffihrung der Mauern“ sowie des Abortes beim Stadel, im Stall, am Brauhaus, den beiden Toren und am Schweinestall beschäftigt; Anhebung und Ausbesserung des Dachstuhls auf dem Stadel, Einzug fünf neuer Böden in die alten Mauern
1685
Arbeiten des Zimmermanns auf dem Getreideboden
1691
Arbeiten an Schloss und Stadel. Anlage des neuen Kirchgangs und des Oratoriums in der Kirche; Arbeiten am „Newen Schloßbronnen“
1693-99
Neubau des Brauhauses und der Pfisterei
1693
Errichtung eines neuen Turms; Fertigstellung des Oratoriums (abgegangen)
1694
Bau einer Kanzlei
1696-99
Arbeiten an den „Herrschaftlichen Bewohungen neben dem Newen baylen“, u.a. Einrichtung einer neuen Tafelstube, was darauf schließen lässt, dass spätestens in dieser Zeit der kurze Flügel nach W angesetzt wurde, vielleicht auch schon ein teil des Treppenhauses
1700
Neubau des Schlosstores, Fertigstellung des Zehntstadels; Meister Johann Morherr wird für eine „Newe Capelle verdingt“ (im Schloss?)
1713
Bau des Kaplaneihauses (abgegangen)
1723-27
Umbauten unter Christoph Roman von Freyberg-Hürbel-Haldenwang († 1737), dabei wahrscheinlich Anlage des Treppenhauses, vielleicht auch jetzt erst Aufstockung um ein 2. OG; Arbeiten an den Zimmern
1725 (d)
Dachstuhl neu aufgeschlagen
1727
aufwändige Stuckarbeiten, vielleicht durch Anton Feichtmayr
1765/66
Arbeiten am Keller
1772
Erwähnung eines Glashauses (abgegangen)
1774
Erwähnung einer Sommerlaube
1779
Arbeiten im OG des Brauhauses mit Verlegung neuer Böden
1782/83
Arbeiten am Saal
1787-90
Renovierung und Neugestaltung der Beletage unter Johann Anton von Freyberg-Hürbel-Haldenwang. 1788 wird der Hausknecht zum Tapetenkauf nach Ehingen geschickt
1805
Mediatisierung durch Baden, dann an Kurbayern
1806
Übergang an das Kgr. Württemberg
1816
Verkauf an Freiherr Caesar Reuttner von Weyl zu Achstetten
1816/17
Arbeiten am „Logis des Hr. Baron Joseph von Freyberg“; vermutlich Deckenbemalungen im 1. OG
1828
Abtretung eines Teils des Schlossgartens an die Pfarrei
1840
Verkauf durch Carl Victor Reuttner von Weyl an das Kgr. Württemberg
1843
Erwerb durch Freiherr Carl von Welden
1905
Verkauf des sog. Beerengartens südl. d. Schlosses an die Gemeinde Hürbel zum Bau des Schulhauses
1906
Umbau und Erweiterung der Pfarrkirche unter Anfügung des Querschiffs, dabei Abbruch des alten Oratoriums
1907
Verkauf an die Kongregation der barmherzigen Schwestern in Bonlanden
1908/09
Umbau des Hauptbaus und des Brauhauses für die Kongregation der barmherzigen Schwestern in Bonlanden zum Kinderheim durch Bauwerkmeister Kast aus Memmingen, Einbau der Lourdes-Grotte im EG des SO-Turms; Neubau des NW-Turms und Unterfangung der übrigen drei Türme, diese erhalten Kupferhauben an Stelle der Ziegelbedachung; Abbruch verschiedener Anbauten, u.a. des „sog. Garten-Salon“, der noch 1843 erwähnt wird. Anbau eines Reservoir- und Abortturms an das ehem. Brauhaus
1911/14
Umbau eines Wirtschaftsgebäudes zum des Anstaltsgebäude „St. Antonius“
1914
Neubau des Dienstbotenhauses (Torhaus) unter Verwendung älterer Substanz des 16. Jh.
1932
Anbau der Toiletten an die N-Seite von Hauptbau und Neubau des Ganges zum Brauhaus
1938
Errichtung der Scheuer mit Stallungen für Schweine, Pferde und Hühner an Stelle der alten Holzremise
1950
Abbruch der alten Schlossscheuer und Neubau unter Einbeziehung der alten Keller und des Torhauses
1981
Verkauf an privat
2013
Erneuter Verkauf an das Ehepaar Egon Dietz und Dr. Heidrun Weinert
Maßnahmen:
1907/08
Freilegung des Stucks im 2. OG von Übermalungen
1957
Anschluss an die Kanalisation, Einbau neuer Sanitärzellen im NW-Turm und von Heizungsleitungen
1962
Erstellung Batterieterminal für Heizung und Entlüftung
1991
Hausschwammsanierung und Außenrestaurierung
(weiterführung der Maßnahmen durch die neuen Eigentümer)
2014
Beginnende Komplettsanierung nach dem die Gebäude in einem katastrophalen Erhaltungszustand waren. Die Dächer der Schloßanbauten und der Nebenhäuser waren undicht. Die Wasserleitung und die Heizung waren aufgefroren. Die Elektroinstallation stammte teilweise aus den 30-er Jahren. 64 Fensterscheiben war gebrochen. 270m Dachrinne mit Fallrohren musste erneuert werden. Die Abwasserleitungen mussten großflächig erneuert werden, da die Kanalrohre durch Wurzelwuchs unbrauchbar waren.
Es erfolgte eine Bauhistorische Untersuchung, das sog. Raumbuch wurde von Sachverständigen in Zusammenarbeit mit den Denkmalschutzbehörden erstellt. Für die Bereiche Papier und Stuck gab es eine restauratorische Befunduntersuchtung.
2015/16
Einbau einer neuen Hackschnitzelheizung der Fa. Lindner &Sommerauer mit einer Leistung von 150KW. Erneuerung der Wasserleitung und Elektroinstallation (Verwendung von Funkschaltern und Bewegungsmeldern, um möglichst wenig Eingriffe in die Mauersubstanz zu haben). Erneuerung der Fußböden im EG. Einbau einer Wandheizung im EG. Einbau von Kastenfenster im EG. Aufarbeitung der Decken und Wandflächen.
Beginnende Restaurierung der drei Tapetenzimmer, verantwortlich – Herrn Dipl. Restaurator Thomas Wieck und Fertigstellung des Grünen Salons Jan. 2017.
Nutzung des EG und einen Teile des 1.OG zu drei Wohnungen.
2017
Restaurierung der Stuckdecke im 1.OG durch die Fa. Aman. Aufarbeitung der Wand- und Deckenflächen, Lackierung Türen, Erneuerung der Heizkörper, Einbau von Kastenfenstern, Einbau eines Badezimmers im Nord-West-Turm 1.OG. Erneuerung Fußboden Schloßküche, Reaktivierung des alten Küchenherdes
Nutzung einer Wohnung im 1.OG durch die Eigentümer
Führungen / Familienprogramm
Führungen auf Anfrage
Veranstaltungen
Mit der Unterstützung des Freundeskreises von Schloss Hürbel sind in folgenden Jahren Veranstaltungen angedacht, eine Planung liegt noch nicht vor.
Fest steht, dass im Jahr 2021 Schloß Hürbel 500 Jahre alt wird. Dieser herausragende Geburtstag des Hauses wird gebührend gefeiert.
Anfahrt
http://www.schloss-huerbel.de/anfahrt.html
Kontakt
Schloß Hürbel
Egon Dietz & Dr. Heidrun Weinert
Bei der Kirche 4
88484 Gutenzell-Hürbel
info@schloss-huerbel.de
Stadtmuseum im Schlössle, Weingarten
Das barocke “Schlössle” in Weingarten, ursprünglich ein Gebäude der vorderösterreichischen Landvogtei aus der Renaissance, ist berühmt für die Stuckdecken des Wessobrunner Künstlers Franz Schmuzer. Im modern und anschaulich gestalteten Museum wird die Geschichte von Stadt und Kloster Weingarten präsentiert.
Bau und Anlage
Das Schlössle geht auf einen Renaissancebau des 16. Jahrhunderts zurück, der um 1730 im Barockstil umgebaut und mit sehenswerten Stuckdecken von Schmuzer ausgestattet worden ist. Im Schlössle finden ansonsten auch Ausstellungen, Vorträge und sonstige kulturelle Veranstaltungen statt.
Geschichte
Das Schlössle ist mit seiner schönen Gartenanlage ein historisches Kleinod in Weingarten. Es wurde in der Renaissancezeit als Gebäude der vorderösterreichischen Landvogtei errichtet. Im Sommer 2001 wurde das neu gestaltete Stadtmuseum im Schlössle in Weingarten eröffnet.
Führungen / Familienprogramm
Für Gruppen/Schulklassen gibt es spezielle Führungen auf Anfrage.
Museum / Ausstellungen
Unter den Stuckdecken aus der Zeit des Rokoko werden in der Dauerausstellung die folgenden Schwerpunktthemen modern und lebendig präsentiert: Die Welfen, das Benediktiner-Kloster, die Buchmalerei und das Berthold-Sakramentar, die Heilig-Blut-Verehrung, der Flecken Altdorf und die Landvogtei, der Bauernkrieg und der Weingartener Vertag und die Entwicklung des Fleckens Altdorf zur Stadt Weingarten.
Bei der Konzeption des Museums wurde Wert auf spannende Details gelegt, die Ausstellung eröffnet neue Aspekte historischer Gegebenheiten und es gibt viel zu entdecken, zu sehen und zu hören.
Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag, sowie an
Feiertagen und Blutfreitag
14-17 Uhr
Allerheiligen, Weihnachten bis Neujahr
geschlossen
Eintrittspreise
Erwachsene 2 Euro,
ermäßigt 1 Euro
Kinder bis 12 J. kostenlos
Jeder 1. Freitag im Monat kostenlos
Anfahrt
Mit dem ÖPNV:
Stadbus Linie 1-2 – vom und zum Bahnhof Ravensburg
Stadtbus Linie 15 – vom und zum BOB-Bahnhof Weingarten
Kontakt
Stadtmuseum im Schlössle
Scherzachstr. 1
88250 Weingarten
Telefon: 0751. 405255
E-Mail: museen(at)weingarten-online.de